Apnoetauchen - Wissenswertes

Wie man das Apnoetauchen erlernt

Diese Seite möchte nur einen kleinen Einblick in die Trainingsmethoden geben, die es ermöglichen länger und tiefer zu tauchen. Es sollen nur einige wenige Aspekte erwähnt werden. Eine vollständige Abhandlung würde den Rahmen dieser Webpräsenz sprengen. Insbesondere ersetzt diese Seite in keiner Weise einen Freitauchlehrgang.

Entspannung ist ein bedeutender Schwerpunkt des Trainings. Jegliche Art der Anspannung (körperlich wie mental) führen zu einem unnötig hohen Sauerstoffverbrauch und damit zu reduzierten Apnoeleistungen.

Die richtige Atmung

Als Anfänger stellen sich wohl am schnellsten Erfolge bei der Tauchzeit ein, wenn man seine Atmung vor dem Tauchgang optimiert. Es hat sich bewährt in der Vorbereitung langsam, gleichmäßig, tief und entspannt zu atmen. Besondere Aufmerksamkeit verdient unsere Ausatmung, da während ihr der Puls absinkt. Es wird daher angestrebt die Ausatmung etwa doppelt so lange andauern zu lassen, wie die Einatmung.
Um das gesamte Lungenvolumen ausnutzen zu können, wird in einem Atemzug zuerst in den Bauch, dann in die Flanken, in die Brust und zuletzt in die Lungenspitzen unter den Schlüsselbeinen geatmet.

Es benötigt einiges an Übung und Zeit, sowohl technisch korrekt zu atmen, als auch sich dabei völlig zu entspannen und nicht zu verkrampfen.

Völlig ungeeignet, da kontraproduktiv und gefährlich ist die Hyperventilation. Sie treibt unseren Puls in die Höhe, ist alles andere als entspannend und erhöht das Risiko eines Blackouts signifikant.

Der letzte Atemzug vor dem Abtauchen ist sehr tief und es wird maximal eingeatmet. Für Anfänger empfiehlt es sich, auch einmal nur mit einer ca. 70%-igen Einatmung zu tauchen. Eine volle Einatmung reizt Dehnungsrezeptoren unserer Lunge, was einen vorzeitigen Atemreiz auslösen kann, sofern man die maximale Einatmung nicht gewöhnt ist.

Druckausgleich

Beim Abtauchen erhöht sich der Umgebungsdruck alle 10 Meter um 1 Bar. Die Druckdifferenz muss unter anderem im Mittelohr aktiv ausgeglichen werden. Dazu wird Luft über die Eustachische Röhre in das Mittelohr gedrückt. Die Methode soll kurz erklärt werden. Darüberhinaus gibt es noch weitere Techniken, die aber schwieriger zu erlernen sind als die Standardmethoden und an dieser Stelle nicht weiter erklärt werden.

Druckausgleich nach Valsalva

Die Nase wird zugehalten und der Mund geschlossen. Durch eine Ausatembewegung gegen die geschlossenen Atemwege wird ein Druck im Atmungsapparat aufgebaut bis ein Knacken im Ohr -der Druckausgleich- zu spüren ist. Dies ist die übliche Methode, wie sie beim Gerätetauchen gelehrt wird. Sie ist kraftintensiv (immerhin ist ein großer Teil der Rumpfmuskulatur daran beteiligt) und praktisch unmöglich durchzuführen, sobald die Lunge auf ein bestimmtes Maß komprimiert ist. Sie ist daher nur für Tiefen bis ca. 5m geeignet und wird im Apnoesport de facto nicht benutzt.

Druckausgleich nach Frenzel

Für den Freitaucher ist dies die Methode der Wahl. Man füllt den Mund mit Luft, schließt den Kehldeckel und hält die Nase zu. Dann drückt man mit der Zunge wie mit einem Kolben die Luft im Nasen-Rachen-Raum zusammen. Da Nase und Kehldeckel verschlossen sind, kann die Luft nur durch die Eustachischen Röhren ins Mittelohr ausweichen, wo dann ein Druckausgleich stattfindet. Obwohl die Beschreibung kompliziert klingt, ist diese Methode mit Anleitung nicht allzu schwer zu erlernen. Menschen, die sich viel im und unter Wasser bewegen, wenden sie meist sogar intuitiv an. Diese Technik benötigt kaum Energie (es muss nur die Zunge minimal bewegt werden) und lässt sich sehr gut dosieren. Sie ist zuverlässig, solange man Luft von der Lunge in den Mund bekommt. Dies ist der Fall, falls die Lunge noch nicht maximal komprimiert ist, also bis zu etwa 25-35 Meter Tauchtiefe.

Mouthfill

Dies ist keine eigenständige Druckausgleichstechnik, sondern eine Erweiterung der Frenzeltechnik über die Grenze von ca. 30m hinaus. Kurz vor Erreichen der Tiefe, in der die Lunge keine Luft mehr zur Verfügung stellen kann, drückt man mit dem Zwerchfell Luft in den Mund, füllt ihn vollständig und schließt dann den Kehldeckel. Während die Lunge vollständig komprimiert ist, hat man so noch einen Vorat an Luft, den man nach und nach in die Eustachischen Röhren drücken kann. Dabei ist viel Körperbeherrschung nötig: Öffnet man versehentlich den Kehldeckel, so ist die Luft unwiederbringlich in der Lunge verschwunden. Tiefer zu tauchen ist dann nicht mehr möglich.